Erste Niederlage des FCN unter Trainer Fuchs
Eiskalte Dusche in Nachspielzeit
Ein Oberligaspiel mit einer packenden und spektakulären Schlussphase sahen die Fußball-Fans am vergangenen Samstag in der Nöttinger Kleiner Arena.
Der FCN hatte die 2:0-Führung des 1. Göppinger SV durch Gentian Lekaj (16. Minute) und Tim Schraml (51.) mit Treffern von Jimmy Marton (78.) und Sören Lippert (90.) spät ausgeglichen. Doch als sich schon alle im Stadion mit einem gerechten 2:2-Remis abgefunden hatten, schlug Göppingens Torjäger Mijo Tunjic in der dritten Minute der Nachspielzeit noch einmal eiskalt zu. Das 2:3 (0:1) war die erste Niederlage im achten Spiel, seit Michael Fuchs mit seinem Trainerteam am 20. September das Ruder bei den Lilaweißen übernommen hat.
„Das war ein tolles Spiel für alle Fans mit einem sehr, sehr glücklichen Sieg für uns. Nöttingen hätte einen Punkt verdient gehabt“, sagte Gianni Coveli, der Trainer des 1. Göppinger SV, immerhin Tabellendritter der Oberliga. „Danke für die Komplimente“, erwiderte Fuchs, der kürzlich 60 Jahre alt geworden ist und die bittere Pleite mit Fassung kommentierte.
Beim FC Nöttingen fehlte der erkrankte Niklas Hecht-Zirpel. Für ihn spielte Kapitän Timo Brenner den etwas offensiveren Part im Mittelfeld. Vorne agierte man mutig mit drei Spitzen: Jimmy Marton, Anton Fink und Niko Dobros.
Die ersten 20 Minuten dominierten aber die Gäste, die durch einen Flachschuss von Gentian Lekaj auch verdient in Führung gingen. Pech für Nöttingen, dass Jimmy Marton in der 40. Minute aus 30 Metern Entfernung mit einem tollen Schuss nur die Unterkante der Latte traf. Ob der Ball danach vor oder hinter der Torlinie aufprallte, war nicht ganz klar. Der Schiri entschied: Kein Tor. Kurz darauf wieder Nöttingen im Pech: Simon Kranitz köpfte eine Ecke von Tolga Ulusoy an die Querlatte.
Dämpfer kurz nach der Pause
Nach dem Wechsel kam Nöttingen immer besser ins Spiel. Doch zunächst war der Schock des 0:2 zu verdauen. In der 51. Minute traf Tim Schraml aus 16 Meter hart und platziert ins Eck.
Nöttingen setzte kurz darauf auf totale Offensive. Stürmer Ernesto de Santis kam für Verteidiger Ken Hauser. Michael Fuchs stellte hinten um von Vierer- auf Dreierkette. Es half. Erst erzielte Jimmy Marton nach einer Ecke und auf Vorlage von Toni Fink das 1:2, dann glückte dem aufgerückten Innenverteidiger Sören Lippert in der 90. Minute, wieder nach einer Ecke, aus kurzer Distanz das 2:2.
Doch in der dritten Minute der Nachspielzeit die eiskalte Dusche. Frederik Schumann kommt am linken Strafraumeck zum Schuss, FCN-Keeper Kenan Mujezinovic kann den scharf getretenen Ball nur nach vorne abwehren und Mijo Tunjic bugsiert den Abpraller per Kopf ins Nöttinger Netz. „Das war einfach nur Pech. Man kann nicht sagen, dass wir in dieser Szene hinten unsortiert gewesen sind“, nahm Mujezinovic sich und seine Vorderleute in Schutz.
Autor: Martin Mildenberger, Pforzheimer Zeitung vom 07.11.22
Foto: Michael Ripberger