Der schlechte Platz im Mittelpunkt des Spiels
FCN gut gerüstet fürs Derby
Einig waren sich beide Trainer beim 0:1 (0:0) Sieg des FCN bei der Sport-Union Neckarsulm über den Zustand des Platzes.
Während Neckarsulms Trainer Marcel Busch von einem „Rübenacker“ sprach, drückte sich FCN-Coach Reinhard Schenker mit „... es war ultraschwer, auf dem Platz einmal eine Stafette über mehrere Stationen herzustellen. Unser gewohntes Ballbesitzspiel war hier gar nicht möglich ...“ etwas gemäßigter aus. Im Gegensatz zur Vorwoche standen beim FCN Simon Kranitz und Benjamin Fassler in der Anfangsformation. Ernesto De Santis musste verletzt passen.
Es war ein Spiel auf übersichtlichem Niveau. Aber der holprige Platz ließ ein technisch hochstehendes Spiel auch erst gar nicht aufkommen. Die erste Chance in der Partie hatte Timo Brenner nach einem Dobros Freistoß (7.). Wenig später durfte man sich bei Andreas „Dupsi“ Dups im FCN-Tor bedanken, der einen Schuss von Steven Neubert bravourös meisterte (11.). In der Folge stand die FCN-Defensive um Timo Brenner und dem bärenstarken David Trivunic bombensicher. Der FCN hatte im ersten Durchgang mehr Ballbesitz und war einen Tick näher an der Führung als die Gastgeber.
Nach dem Wechsel musste Trainer Schenker früh wechseln. Für den am Knie verletzten Benjamin Fassler kam Kevin Sollorz. Ein Freistoß aus 25 Metern brachte die Entscheidung. Tolga Ulusoy schlug den Ball den Strafraum. Durch Freund und Feind hindurch und mit Hilfe des Platzes fand der Ball den Weg ins Tor zum siegbringenden Treffer für den FCN (58.). Für den gelb-rot gefährdeten William Heers kam Ion-Paul Fratea. In den letzten 20 Minuten erhöhte Neckarsulm den Druck und war fortan die tonangebende Mannschaft. Der FCN kam nur noch zu Entlastungsangriffen. Aber mit Glück und Geschick brachte man den Sieg über die Zeit und bleibt im Jahr 2022 unter Trainer Reinhard Schenker weiter ungeschlagen.
Während beide Trainer bezüglich der äußeren Verhältnisse einheitliches Denken zeigten, sah dies bei der Spielanalyse anders aus. Neckarsulm Trainer Busch sah bei den Corona-geschädigten Gastgebern ein Plus an Tormöglichkeiten: „Ich finde nicht, dass es ein 0:0 Spiel war. Von den Chancen her, hätten wir das Spiel gewinnen müssen.“ Reinhard Schenker konnte dem so nicht zustimmen: „Das sehe ich nicht so. Es war ein Spiel, das komplett auf Zufall gepolt war und wir waren keineswegs die schlechtere Mannschaft. Für mich war es eigentlich ein typisches 0:0 Spiel“.
Am kommenden Freitag (19.00 Uhr) kommt es in der Kleiner Arena zum mit großer Vorfreude erwarteten Lokalderby gegen den 1. CfR Pforzheim. Und auf das freut sich nicht nur Kapitän Timo Brenner: „Das Spiel hat seit Jahren einen besonderen Reiz. Wir sind gut drauf und auch der CfR spielt eine gute Runde. Also ... das wird am Freitag ein richtig gutes Spiel.“
Neckarsulm S-U: Mai – Müller, Romano, Grupp, A. Demir (82. Doll), Müller, Bauer (64. U. Demir), Pander, Schappes (76. Peranitsch), Albert, Bellanave (86. Neupert)
FC Nöttingen: Dups – Heers (70. Fratea), Brenner, Trivunic, Fassler (50. Sollorz), Ulusoy, Kranitz (77. Hauser), Gür, Dobros (83. Di Piazza), Marton, Bilger
Tor: 0:1 Ulusoy (58.)
Gelbe Karten: Müller / Ulusoy, Heers, Sollorz
Schiedsrichter: Jochen Rottner (Ilsfeld)
Zuschauer: 130