FCN – 1. FC Bruchsal 6:1 (3:1)
Nächster Sechserpack in der Oberliga
Der FCN ist in der Fußball-Oberliga jetzt richtig ins Rollen gekommen. Nach verkorkstem Saisonstart sind die Lila-Weißen nun seit fünf Spielen ohne Niederlage.
Und die Offensive liefert. Dem 6:0 vor einer Woche in Ilshofen ließ das Team von Michael Wittwer jetzt ein 6:1 (3:1) gegen den FC Bruchsal folgen. Angeführt vom dreifachen Torschützen Jimmy Marton (23., 37., 84.) halfen die Tore von Simon Kranitz (17.), Marlon Radel (55.) und Ricardo Di Piazza (66.) einen frühen Rückstand durch Albin Sahiti (4.) zu drehen.
„Das frühe Gegentor war ein Schock. Aber man sieht, dass die Mannschaft jetzt Selbstvertrauen hat“, ordnete Wittwer das Ergebnis nach dem Schlusspfiff ein.
Der FCN-Trainer musste einmal mehr seine Mannschaft umbauen. Für den erneut beruflich verhinderten Andreas Dups stand wieder Xaver Pendinger im Tor. Schmerzhafter war der Ausfall in der Offensive, wo Ernesto De Santis, beim 6:0 in Ilshofen noch dreifacher Torschütze, fehlte. Nöttingen stellte um auf ein 4-4-2 mit Nico Dobros und Marton in der Spitze. Der ins Team zurückgekehrte Ricardo Di Piazza teilte sich mit Eray Gür die Arbeit auf den Außenbahnen. Das Gästeteam war personell aber noch mehr gebeutelt. Gleich elf Spieler fehlen aktuell im Kader von Trainer Mirko Schneider.
FC Bruchsal gibt zunächst den Ton an
Die Zuschauer im Panoramastadion sahen eine unterhaltsame erste Halbzeit, in der beide Teams ein hohes Tempo anschlugen. Tonangebend waren zunächst aber die Gäste, die Nöttingen mit Pressing und Umschaltspiel stressten und schon nach vier Minuten führten, weil Albin Sahiti einen Fehler der FCN-Abwehr gnadenlos nutzte. Timo Brenner verschätzte sich und der Bruchsaler Stürmer kam frei zum Schuss, wuchtete den Ball aus 14 Metern volley unter die Latte. In der 17., Minute dann fast das 0:2, als sich Salvatore Muto schön über rechts durchsetzte und Sahiti klug bediente, doch Pendinger war im kurzen Eck und klärte den Schuss aus kurzer Distanz. „Wir waren richtig gut im Spiel“, so Bruchsal-Coach Schneider.
FC Nöttingen dreht den Rückstand noch vor der Pause
Fast aus dem Nichts kam Nöttingen zwei Minuten später zurück ins Spiel, als Simon Kranitz eine Dobros-Ecke relativ unbedrängt ins Tor köpfte. Vier Minuten später war die Partie gedreht, als Marton, von Dobros bedient, im Strafraum frei von halbrechts zum Schuss kam und den Ball ins Torkreuz jagte. Nur 14 Minuten später sogar das 3:1 – wieder durch Marton. Zuvor hatte sich Dobros im Strafraum energisch durchgesetzt und den Ball gefühlvoll aufgelegt. Danach ging es weiter munter hin und her und kurz vor der Pause hätten die Gastgeber fast noch weiter erhöht.
Aber die Partie war schon entschieden. Die unter Wert geschlagenen Gäste wehrten sich tapfer und suchten weiter den Weg nach vorne, kassierten aber bei Standards die nächsten Gegentore. Erst zirkelte Di Piazza einen Eckball zum 4:1 maßgenau auf den Kopf von Marlon Radel, dann zirkelte Di Piazza einen Freistoß aus 18 Metern über die Mauer gefühlvoll in den Torwinkel (66.).
Kurz vor Schluss bestrafte Marton noch einen Fehler von Gästetorhüter Yannick Merz bei einem Rückpass mit dem 6:1 (84.). Danach konnten die Lila-Weißen einen wichtigen Sieg feiern, der ihnen weiter Luft im Abstiegskampf verschaffte. „Von der 20. bis zur 90. Minute haben wir gezeigt, was wir uns erarbeitet haben“, freute sich Trainer Michael Wittwer.
Autor: Udo Koller, Pforzheimer Zeitung vom 02.10.2021