
Shit happens ... Aber keine Zeit um Wunden zu lecken
FCN nach Pokal-Aus gleich wieder gefordert
Es ist längst keine Selbstverständlichkeit, das Finale des badischen Pokalwettbewerbs zu erreichen. Sechsmal in Serie haben das die Fußballer des FC Nöttingen in den vergangenen sechs Jahren dennoch geschafft.
Dieses Jahr aber war im Halbfinale Endstation. 1:3 (0:1) unterlag der Oberligist im heimischen Panoramastadion dem Regionalligisten Spvgg Neckarelz. „Jede Serie reißt einmal“, kommentierte FCN-Trainer Michael Wittwer das Aus.
Team umgebaut .. „Die Scheißumstellungen vor der Pause“
Die Erfolge der vergangenen Jahre haben im Remchinger Teilort aber auch Ansprüche geweckt. Entsprechend groß war die Enttäuschung am Mittwochabend. „Die Scheißumstellungen vor der Pause“, rief ein Zuschauer von der Clubhausseite her nach dem Abpfiff lautstark über den Platz. Das ging an die Adresse von Trainer Michael Wittwer, der sein Team fünf Tage nach dem 2:1-Erfolg im Oberliga-Gipfel gegen Ulm umgebaut hatte. Simon Frank fehlte verletzt, Eray Gür und Michael Schürg saßen auf der Bank, dafür rückten Claudio Bellanave und Colin Bitzer in die Startelf.
Wittwer wechselte auch „im Hinblick auf die drei schweren Spiele innerhalb einer Woche.“ Nach Ulm und Neckarelz folgt am Sonntag die Partei beim Oberliga-Dritten Karlsruher SC II. Bitzer sollte mit seiner Schnelligkeit für Unruhe unter den großgewachsenen Abwehrrecken aus Neckarelz sorgen, Bellanave gegen seine ehemaligen Teamkollegen eine Extraportion Motivation einbringen. Doch der Plan ging nicht auf. Die erhofften Impulse durch die Neuen in der Startelf blieben aus.
Zur Pause lag Nöttingen nach schwacher erster Halbzeit 0:1 zurück. Gür, Schürg und Niklas Hecht-Zirpel kamen nach knapp einer Stunde, sorgten für frischen Wind. das 1:1 durch Mario Hohn (61.) schien den Weg zur Wende zu ebnen. Doch dann konterte Neckarelz eiskalt und ging schließlich als Sieger vom Platz. Jetzt kämpfen die Odenwälder Ende Mai im badischen Finale um den Einzug in den DFB-Pokal, die Nöttinger sind erstmals seit sechs Jahren nicht dabei. „Ungewohnt“, findet Hohn die Zuschauerrolle, merkte aber auch selbstkritisch an: „Das war nicht unsere beste Leistung.“
Gegner schwer auzurechnen
Ob es mit Neckarelz in der kommenden Saison ein Wiedersehen im Punktspielbetrieb gibt, bleibt abzuwarten. Die Odenwälder kämpfen in der Regionalliga gegen den Abstieg, Oberliga-Spitzenreiter Nöttingen peilt den Aufstieg an. Entsprechend hoch ist der Einsatz am Sonntag im Gastspiel beim Karlsruher SC II. Den Nöttingern bleibt also nicht viel Zeit, dem Pokal-Aus nachzutrauern. Der Tabellendritte aus dem Wildparkstadion ist derzeit nur schwer auszurechnen. Zu erfolgreichen Auftritten gesellen sich immer wieder Aussetzer wie die Niederlage in Villingen oder die Heimpleite gegen die SGV Freiberg.
Wie die FCN-Mannschaft am Sonntag aussieht, weiß Wittwer noch nicht. Sicher ist nur, dass Eray Gür in die Startelf zurückkehren wird. In der Offensive verfährt der FCN-Coach nach dem Motto „zwei aus drei“. Das heißt: Vom Trio leo Neziraj, Michael Schürg und Niklas Hecht-Zirpel sollen zwei von Beginn an spielen.