FCN muss beim SGV Freiberg ran
Schweres Gastspiel beim Ligaprimus
Die Aufgabe für den FCN könnte am Samstag (14 Uhr) kaum schwieriger sein. "Wir sind der krasse Außenseiter", sagt FCN-Trainer Michael Wittwer vor dem Auswärtsspiel bei Oberliga-Spitzenreiter SGV Freiberg.
Lediglich einmal – am zweiten Spieltag gegen die Stuttgarter Kickers – haben die Gastgeber in dieser Saison verloren, der letzte Punktverlust datiert von Anfang Oktober. Seitdem gab es acht Siege in Serie für das Team von Evangelos Sbonias.
"Freiberg ist eine Mannschaft mit hoher individueller Qualität", zollt Wittwer dem anstehenden Gegner Respekt. Und dennoch: Gänzlich chancenlos sieht der 54-Jährige sein Team, das sich in der Vorwoche mit dem Last-Minute-Sieg gegen Astoria Walldorf II nach zuvor zwei Niederlagen in Folge wieder zurückgemeldet hat, im letzten Spiel der Hinrunde gegen den Tabellenführer nicht.
In erster Linie komme es darauf an, dass seine Spieler selbst daran glauben, dass man auch in Freiberg etwas Zählbares mitnehmen kann, erklärt Wittwer: "Es muss schon einiges zusammenkommen. Aber der FC Nöttingen hat schon immer eine Mannschaft gehabt, die jeden schlagen und an einem guten Tag selbst gegen den Tabellenführer mithalten kann."
Kompakte Abwehr als Schlüssel zum Erfolg
Als Beispiel dafür führt er die knappe 2:3-Auswärtsniederlage gegen die Stuttgarter Kickers vor zwei Wochen an, als die Lilahemden nach nicht einmal einer Stunde bereits mit 0:3 im Rückstand gelegen hatten und am Ende fast noch einen Punkt von der Waldau mitgenommen hätten.
"Wir müssen versuchen, gegen Freiberg 110 Prozent abzurufen."
Michael Wittwer, Trainer des FC Nöttingen
Gegen den mit reichlich Zweit- und Drittligaerfahrung gespickten Sport- und Gesangsverein wird es für die Nöttinger zudem darauf ankommen, aus einer kompakten Abwehr heraus das Spiel zu gestalten. Viermal ist man zuletzt hintereinander mit 0:1 in Rückstand geraten. Immerhin: Gegen Dorfmerkingen und zuletzt den FC-Astoria reichte es am Ende doch noch zum Sieg.
Hoffen auf das nötige Spielglück
"Wir müssen eng an ihren Offensivspielern dran sein und selbst versuchen, über Konter zum Erfolg zu kommen", gibt Wittwer die Marschroute vor, wohl wissend, dass man die mit 58 Toren in 18 Partien beste Offensive der Liga rund um Ex-Profi Marco Grüttner und den früheren Pforzheimer Dominik Salz kaum über 90 Minuten ausschalten können wird.
Daher hofft der Cheftrainer, dass sein Team am Samstag auch das nötige Spielglück auf seiner Seite hat und "nicht der erste Ball, der aufs Tor kommt, gleich drin ist" und man auch mal "den ein oder anderen Pfostenschuss vom Gegner überlebt".
Wie wichtig ein Punktgewinn gegen Freiberg wäre, zeigt der Blick auf die Tabelle. Lediglich ein Punkt trennt den FCN auf Rang elf von Neckarsulm auf dem ersten Abstiegsplatz. Verzichten muss Wittwer im Wasen-Stadion erneut auf David Trivunic und Marlon Radel. Hinter dem Einsatz des erkrankten Mario Bilger, der in der Vorwoche kurz nach der Pause vom Platz musste, steht indes noch ein dickes Fragezeichen.
Autor: Sven Sartison, Pforzheimer Zeitung vom 26.11.2021