
FCN zeigt beim 0:5 gegen Ravensburg zu viele Schwächen
Ein Tag zum Vergessen
Es gibt einfach Tage zum Vergessen. Für FCN-Trainer Marcus Wenninger dürfte der vergangene Samstag solch ein Tag gewesen sein.
Satte fünf Tore schenkte der FV Ravensburg dem FC Nöttingen am dritten Spieltag der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg ein. Und die Nöttinger? Blieben wie beim 0:1 in der Vorwoche gegen Backnang glücklos. Am Ende prangte das Ergebnis von 0:5 auf der Anzeigetafel der Kleiner Arena und ließ für Wenninger keinen anderen Schluss zu: „Heute war nicht unser Tag.“
Dabei begannen die Nöttinger eigentlich dort, wo sie gegen Backnang aufgehört hatten. Wieder boten sich den Lilahemden Chancen, doch wieder ließ die Offensive der Lilien die entscheidende Konsequenz vermissen. Die wohl beste Chance hatte dabei nach gut vier Spielminuten Eray Gür. Dieser setzte nach dem Abschluss von Jimmy Marton den Nachschuss lediglich an den Pfosten. Doch in den Folgeminuten entwickelte sich der anfänglich offene Schlagabtausch zunehmend zu einer recht einseitigen Geschichte.
Viele Schwächen
Zu ungenau im Zuspiel, mangelnde Präsenz in der Defensivarbeit, individuelle Fehler. Die Nöttinger Schwächen summierten sich. Ravensburg hingegen war aggressiver und zweikampfstärker. Immer wieder setzten sie Nöttinger bereits im Spielaufbau erfolgreich unter Druck. So auch beim 0:1 nach gut einer halben Stunde, als ein Nöttinger Fehlpass im Spielaufbau den Gegentreffer einleitete. Zu allem Übel war es dann auch noch FCN-Verteidiger William Heers, der den Ball nach einem Zuspiel des Ravensburgers Felix Hörger aus nächster Nähe ins eigene Tor lenkte. Das gleiche Bild bot sich den 312 Zuschauern dann beim 0:2 kurz vor der Halbzeit. Wieder eine Nöttinger Ungenauigkeit im Spielaufbau und wieder der Torerfolg für die Gäste, dieses Mal durch Stürmer Daniel Schnachtschneider.
Nach dem Seitenwechsel begann der FCN durchaus druckvoll. Doch das kurze Aufbäumen der Gastgeber fand ein jähes Ende, als Paul Strauß einen Ravensburger Konter für das 0:3 (50.) nutzte. Wenninger konstatierte nüchtern: „Danach war das Spiel faktisch weg.“
Doch es kam noch dicker für den FCN. Gut fünf Minuten später war es wieder der Ravensburger Schnachtschneider, der den Nöttinger Keeper Andreas Dups ein weiteres Mal schlug, ehe abermals Strauß (60.) einen Sololauf durch die Nöttinger Hintermannschaft mit dem fünften Ravensburger Treffer krönte. Die verbleibende halbe Stunde brachte bis auf einzelne Nöttinger Verzweiflungsschüsse aus der Distanz nichts Nennenswertes hervor, so dass Schiedsrichter Christian Schäffner die Nöttinger nach gut 90 Minuten endlich erlöste.
Die finale Analyse von Marcus Wenninger ließ keine Zweifel an der Berechtigung des Spielergebnisses zu: „Wir haben in Summe zu viele einfach Fehler gemacht und konnten sie auch nicht mehr korrigieren.“ Ganz vergessen möchte der FCN-Coach das Spiel aber noch nicht: „Am Montag werden wir das ganz nüchtern analysieren.“ Das nächste Spiel bestreiten die Nöttinger am kommenden Samstag um 15.30 Uhr beim FC Villingen.
Autor: Johannes Bächle, Pforzheimer Zeitung vom 23.08.2021
Foto: Michael Ripberger