
Wieviel steigen letztendlich ab???
Der FCN steht für Regionalliga-Spektakel
Es ist gerade zwei Wochen her, da machte sich das Abstiegsgespenst richtig breit im Panoramastadion.
Gerade hatte der FCN das Heimspiel gegen Elversberg verloren. Im Abstiegskampf rückten von hinten die Konkurrenten immer näher, das Mittelfeld der Tabelle entschwand in weite Ferne. Hinzu kamen große personelle Sorgen. Bis zu zehn Spieler fehlten verletzt oder krank. Zwei Wochen und zwei Siege später herrscht in Nöttingen weihnachtlicher Frieden.
Zum viertletzten Platz klafft eine Sieben-Punkte-Lücke. Der Anschluss ans Mittelfeld ist geschafft. Allerdings: Abhängig vom Aufstieg in und vom Abstieg aus der 3. Liga können bis zu fünf Clubs absteigen. Das Sahnehäubchen auf ein erfolgreiches Jahr war für den Regionalliga-Aufsteiger Nöttingen der 4:0-Erfolg zum Abschluss über den direkten Konkurrenten SVN Zweibrücken. „Jetzt stehen wir alles in allem gut da", freute sich nicht nur Kapitän Timo Brenner – und legte gleich nach: „Mit etwas mehr Glück oder Erfahrung könnten wir einige Punkte mehr haben."
Richtig ist, dass die Nöttinger einige Punkte liegen gelassen haben. Richtig ist aber auch, dass sie vor allem in den wichtigen Spielen gewonnen haben. 19 seiner 23 Zähler holte das Team von Michael Wittwer gegen die direkten Konkurrenten im Abstiegskampf. „Das", sagt Brenner, „bekommen wir doch ganz gut hin."
Strahlen konnte auch Torhüter Robin Kraski. Der Heimsieg gegen Zweibrücken war erst das zweite Spiel ohne Gegentreffer nach dem 1:0 gegen Kassel. „Endlich mal wieder zu null", freute sich der Keeper und stellte klar: „Das war auch verdient." Dabei mussten die Nöttinger erneut fast auf eine komplette Startelf an verletzten und angeschlagenen Spielern verzichten. Wichtig war, dass dafür Kicker wie André Fliess in die Bresche sprangen. Der Ex-Zweibrückener bereitete in den vergangenen beiden Spielen vier Tore vor und erzielte eines selbst.
Überhaupt ist das Toreschießen nicht das Nöttinger Problem. Der FCN hat mit 34 Treffern die zweitbeste Offensive der Liga nach Elversberg (38), hat genau so oft getroffen wie Spitzenreiter Offenbach. Die offensive Ausrichtung macht aber auch die Abwehr anfällig. Mit 46 Gegentreffern haben die Lila-Weißen die zweitschlechteste Defensive der Liga. Für die Zuschauer ist das aber attraktiv. Wer Spektakel mag, ist derzeit in Nöttingen genau richtig.
Jetzt haben die FCN-Spieler Urlaub bis zum 19. Januar. Bis dahin sollten die meisten verletzten Spieler wieder fit sein. Das gilt hoffentlich auch für Simon Frank, der nach seiner Augenhöhlen-Fraktur am Montag noch im Kinikum in Karlsbad zur Beobachtung lag, aber wohl um eine Operation herumkommt. Frank war beim Fallrückzieher eines Zweibrücker Spielers verletzt worden.
Autor: Udo Koller, www.pz.news.de vom 08.12.14