Marco Manduzio geht ... Xaver Pendinger kommt
FCN setzt auf bewährtes Personal
Der FCN setzt in der kommenden Saison auf sein bewährtes Personal. Dirk Steidl, der Vorstandsvorsitzende des Fußball-Oberligisten, will das Team nur gezielt verstärken. Zwei Neuzugänge werden noch gesucht.
Interessant wird hingegen sein, ob die beiden Topteams SGV Freiberg und die Stuttgarter Kickers kommende Saison noch zu den Konkurrenten in der Oberliga Baden-Württemberg gehören. Nach dem Saisonabbruch läuft ein Rechtsstreit vor dem Landgericht. Ausgang offen.
Wer verstärkt den FCN?
Dirk Steidl liebäugelt mit insgesamt vier Top-Neuzugängen (Feldspieler) für die kommende Runde. Zwei und einen Torhüter sowie einen A-Juniorenspieler hat er schon verpflichtet. Einer davon ist William Heers. Der 22-jährige defensive Mittelfeldspieler kommt vom Verbandsligisten ATSV Mutschelbach. Ausgebildet wurde er in der Nachwuchsabteilung des Karlsruher SC. Beim FCN geht es für ihn nun darum, den nächsten Schritt zu machen. „Er ist sehr talentiert und ein Mann für die rechte Außenbahn“, so Marcus Wenninger, der große Stücke auf den Neuzugang hält.
Einer der vier Neuen ist auch Rückkehrer Jimmy Marton vom FC Walldorf. Am Samstag bereitete er beim 1:2 im BFV-Pokalfinale gegen Waldhof Mannheim noch den Ehrentreffer für den Regionalligisten vor. Kommende Runde will der 25-jährige Offensivspieler wieder für die Lilahemden auf Torejagd gehen. Schon in den Spielzeiten 2017/18 sowie 2018/19 trug er das Nöttinger Trikot.
Für die Torhüterposition wurde der Pforzheimer Xaver Pendinger verpflichtet. Der 26-Jährige spielte bis Sommer 2020 für den Ligarivalen SSV Reutlingen und soll sich mit Andreas Dups künftig um die Nummer eins streiten. Robin Kraski ist da nicht außen vor. Der Keeper hatte aber zuletzt mit Bandscheibenproblemen zu kämpfen. Laut Steidl soll er verstärkt ins Torhütertraining eingebunden werden.
Aus der eigenen Jugend (U23) rückt hingegen der 20-jährige Verteidiger Benedict Fassler in den Oberliga-Kader auf.
Die Kaderplanung hat Dirk Steidl noch nicht abgeschlossen: „Zwei Spieler suchen wir noch. Für die Innenverteidigung und für die Offensive“, verrät er.
Wer hat den Verein verlassen?
„FCN-Legende“ Leutrim Neziraj. Der Stürmer wechselt zum Landesligisten TuS Bilfingen. Außerdem versucht Verteidiger Marco Manduzio sein Glück bei Walldorf Astoria. Ein bis zwei weitere Personalien seien zudem noch nicht geklärt, sagt Steidl. Fraglich ist zum Beispiel, wie stark Holger Fuchs als Arzt künftig beruflich eingespannt ist.
Wann startet der FCN mit der Vorbereitung?
Marcus Wenninger bittet seine Jungs am Donnerstag, 24. Juni, um 18 Uhr zum ersten Mal auf den Platz. Nach gut sechs Wochen Vorbereitung – inklusive der ersten Runden im BFV-Pokal – erfolgt am Wochenende 6. bis 8. August das erste Punktspiel. Marcus Wenninger, der beim FCN in die zweite Saison geht, ist gespannt, wie sich seine Jungs nach der fast acht Monate langen Zwangspause präsentieren werden. „Der Einstieg ins Training wird nicht ganz so einfach sein“, vermutet der Coach. „Es gibt ja keine Erfahrungswerte nach so einer langen Pause.“ Bezüglich der Grundlagenausdauer sieht er keine Probleme: „Die Jungs haben sich ja fit gehalten. Vielmehr muss man schauen, wie schnell sich die Jungs wieder an den Ball gewöhnen.“
Welche Ziele hat sich der FCN für die kommende Saison gesetzt?
„Vom Gefühl her, glaube ich, dass es möglich sein wird, eine normale Saison zu spielen. Dabei wollen wir uns wieder ins obere Tabellendrittel orientieren und dann schauen, was passiert“, blickt Trainer Wenninger voraus. Dirk Steidl spricht von einem Platz unter den Top 5. Auch im BFV-Pokal will man einen neuen Anlauf starten. „Wenn es möglich ist, wollen wir natürlich ins Finale. In der vergangenen Runde sind wir zu früh ausgeschieden“, sagt Wenninger. Nach einem 5:7 im Elfmeterschießen gegen den ATSV Mutschelbach war im Achtelfinale Schluss.
Wer ist Meisterschaftsfavorit in der neuen Saison?
Für Marcus Wenninger ist klar: „Freiberg wird wieder ganz oben dabei sein und auch die Stuttgarter Kickers werden wieder durchstarten.“ Beide Teams hatten schon vergangene Saison den Regionalliga-Aufstieg fest im Visier. Corona machte Dominik Salz und Co. allerdings einen Strich durch die Rechnung. Beide Teams sind nun gerichtlich gegen die Verbandsentscheidungen (Saisonabbruch ohne Auf- und Absteiger) vorgegangen. Noch ist jeweils kein Urteil gesprochen. Verstärkungen wurden dennoch schon an Land gezogen. Jetzt heißt es abwarten. Spielen die beiden Topteams auch in der kommenden Runde in der Oberliga, wird der Weg zur Meisterschaft wohl nur wieder über sie gehen. Sollten beide nachträglich aufsteigen dürfen, könnte Nöttingen sogar von den Experten auf den Favoritenschild gehoben werden. Zum Zeitpunkt des Abbruchs in der vergangenen Saison belegte der FCN Platz fünf.
Autor: Dominique Jahn; PZ vom 01.06.21