
Dirk Steidl im Interview mit Martin Mildenberger
"Regionalliga ist schon sehr attraktiv"
Durchwachsen fällt die Bilanz des FC Nöttingen nach der Vorrunde in der Fußball-Regionalliga Südwest aus. Mit 17 Punkten steht die Mannschaft auf Platz 14. Das könnte am Ende gerade so reichen für den Klassenerhalt. Vereinschef Dirk Steidl ist nicht unzufrieden, fordert vor der Winterpause aber noch zwei Siege. Mit ihm sprach PZ-Redakteur Martin Mildenberger.
PZ: Es wird brutal schwer in dieser Regionalliga, sagten Sie vor dem Rundenstart. Wie fällt ihre Bilanz nach der Hinrunde aus?
Dirk Steidl: Aktuell befinden wir uns im Rahmen meiner Saisonprognose. Diese war Baunatal, Zweibrücken, Pirmasens und noch einen weiteren Verein hinter uns zu lassen. Dies ist uns bis jetzt gelungen. Jetzt gilt es vor allem in den beiden Spielen gegen Baunatal und Zweibrücken noch voll zu punkten. Dann können wir in Ruhe Weihnachten feiern.
PZ: 17 Punkte hat der FCN nach der Hinrunde – mal zwei sind 34. Reicht das dem Neuling für den Klassenerhalt?
Dirk Steidl: Ich hoffe, 40 wären jedoch beruhigender.
PZ: Was waren für Sie als Sportlicher Leiter des FCN die größten Vorrunden-Defizite in der Mannschaft ?
Dirk Steidl: Dass wir vor allem die vier Heimspiele gegen Hoffenheim II, Koblenz, Neckarelz und zuletzt gegen Walldorf alle sehr unglücklich verloren haben. Das hätte nicht sein müssen. Wir hatten jedesmal ein deutliches Chancenplus, waren aber vor dem Tor einfach nicht abgezockt genug. Außerdem haben wir zu viele einfache Gegentore bekommen.
PZ: In den neun Heimspielen der Hinrunde hatte der FCN im Schnitt 765 Zuschauer. Sind Sie damit zufrieden?
Dirk Steidl: Man hofft immer auf mehr, aber in Anbetracht der Gegner und des bisherigen Saisonverlaufes können wir damit durchaus zufrieden sein.
PZ: Wird man in der Winterpause personell noch einmal nachlegen, wenn ja wo?
Dirk Steidl: Darüber werden wir uns im Dezember unterhalten. Dies hängt jedoch auch davon ab, ob uns der eine oder andere Spieler verlassen möchte. Finanziell werden wir keine Abenteuer eingehen.
PZ: Ist die Regionalliga mit ihrer Zweiklassen-Gesellschaft und den diversen Profiteams auf Dauer überhaupt machbar für einen Verein wie den FC Nöttingen?
Dirk Steidl: Ich denke schon. Sollten wir das zweite Jahr schaffen, sehe ich uns noch einen Tick stärker als in dieser Saison. Dafür gilt es zu arbeiten.
PZ: Besteht nicht die Gefahr, finanziell zu sehr ins Risiko zu gehen, um wettbewerbsfähig zu sein?
Dirk Steidl: Finanziell gehen wir kein Risiko. Wir werden das Geld ausgeben, welches wir von unseren Sponsoren erhalten. Nicht mehr und nicht weniger.
PZ: Was wünschen Sie sich für die Rückrunde?
Dirk Steidl: In erster Linie natürlich den Klassenerhalt und eine weiterhin solide nachhaltige Vereinsentwicklung. Sollten wir dennoch absteigen, würde die Welt in Nöttingen auch nicht untergehen. Dann würden wir den sofortigen Wiederaufstieg anstreben. Denn die Regionalliga ist schon eine sehr attraktive Liga.
PZ: In Pforzheim wird seit einigen Wochen über eine Fusion zwischen dem CfR und den Kickers diskutiert. Wie ist Ihre Meinung dazu?
Dirk Steidl: Dazu kann ich keine konkrete Aussage treffen, da ich nicht alle Hintergründe kenne.
PZ: Pforzheim blickt bisweilen neidvoll Richtung FC Nöttingen und das, was Sie dort aufgebaut haben. Würden Sie als Berater zur Verfügung stehen, wenn Pforzheim fragt?
Dirk Steidl: Die Frage stellt sich nicht, da mich Pforzheim nicht fragen wird. Beim CfR gibt es mit Markus Geiser einen sehr kompetenten Mann an der Spitze. Er wird genau wissen, was er tut.
Das Gespräch führte Martin Mildenberger, www. pz.news.de vom 14.11.14