FCN – FSV 08 Bietigheim-Bissingen 3 : 2 (1:1)
FCN siegt in furiosem Finale
Verrücktes und dramatisches Spiel in der Nöttinger Kleiner Arena. Die Platzherren drehten am Freitagabend eine verloren geglaubte Oberligapartie gegen den FSV 08 Bietigheim-Bissingen durch Tore in der 88. Minute und in der Nachspielzeit (90. +2).
Den 3:2-Siegtreffer markierte Tolga Ulusoy. In der 88. Minute hatte Niklas Hecht-Zirpel per Elfmeter den späten 2:2-Ausgleich erzielt. Niko Dobros hatte Nöttingen in der elften Minute per Foulelfmeter in Führung geschossen.
Yannick Toth glich für die Gäste aus (35.), Benedikt Landwehr brachte Bissingen verdient in Führung (69.).
„So ist eben Fußball. Wir waren das bessere Team und Nöttingen setzt den Lucky Punch in der Nachspielzeit. Am Ende haben wir aber auch sehr, sehr schlecht verteidigt“, resümierte Gästetrainer Markus Lang. Sein Gegenüber Reinhard Schenker freute sich, dass seine zuletzt einige Male schwer gebeutelte Mannschaft dieses Spiel gedreht hat. Schenker räumte aber auch ein, dass der FCN insgesamt wieder kein gutes Spiel gemacht habe.
Siegtorschütze Tolga Ulusoy ließ keinen Zweifel daran, dass der Elfer in der 88. Minute, trotz Proteste der Gäste, berechtigt war: „Der Torwart foult mich, das war nicht clever von ihm“, so Ulusoy.
Der FC Nöttingen startete bei tollen äußeren Bedingungen in Bestbesetzung. Die Gäste waren aber zunächst gefährlicher. Für Loris Hoffmann war nach 44 Sekunden (Fuß) und nach sechs Minuten (Kopf) gleich zweimal die Führung möglich. Das 1:0 fiel aber auf der anderen Seite. Anil Sarak foulte Ernesto de Santis im Strafraum, den fälligen Elfer verwandelte Niko Dobros gewohnt sicher – bereits sein 21. Saisontreffer. Tolga Ulusoy (20.) für die Lilaweißen und Pero Mamic (33.) hatten sehr gute Gelegenheiten, für ihre Farben zu treffen. In der 35. Minute war es dann soweit: Roman Kasiar legte auf für Alexander Götz, dessen Vorlage hämmerte Yannick Toth aus 14 Metern fulminant zum 1:1 in die Maschen.
Gäste zunächst am Drücker
Nach dem Wechsel waren zunächst wieder die Gäste am Drücker und hatten Chancen. Als sich Nöttingen gerade gefangen hatte, erzielte Benedikt Landwehr in der 69. Minute mit einem satten Schuss aus 16 Metern das 1:2 für Bissingen.
In der Schlussphase setzte Nöttingen dann voll auf Offensive, auch Abwehrchef Timo Brenner hielt nichts mehr hinten. Und man hatte das nötige Glück. Erst ging Bissingens Keeper Henning Bortel etwas unbeherrscht den Nöttinger Tolga Ulusoy im Strafraum an. Den fälligen Elfmeter verwandelte der eingewechselte Niklas Hecht-Zirpel eiskalt. Doch damit nicht genug. In der Nachspielzeit führte ein entschlossenes Zusammenspiel von Hecht-Zirpel und Ulusoy zum Nöttinger Siegtreffer aus kurzer Distanz. Und die Kleiner Arena stand Kopf.
Autor: Martin Mildenberger, Pforzheimer Zeitung vom 23.04.22