FCN geht als Außenseiter ins Endspiel
FINALTAG .... ES HEIST DAUMEN DRÜCKEN
Zum achten Mal seit 2010 stehen sie am Samstag im badischen Finale. Gegner im Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim ist Drittligist SV Waldhof Mannheim (16.45 Uhr/ARD-Live-Konferenz und SWR Livesteam).
Der Oberligist geht zwar als Außenseiter in dieses Endspiel. Die Chance, sich zum fünften Mal seit 2012 für die erste Runde des DFB-Pokals zu qualifizieren, besteht dennoch in einer Begegnung, die auch stark von Corona-Hygieneregeln geprägt sein wird.
Das sagt FCN-Trainer Marcus Wenninger
„Waldhof spielt zwei Klassen höher und ist damit Favorit, das ist klar. Aber in einem Spiel ist alles drin. Wenn wir 100 Prozent auf den Rasen bringen, können wir es schaffen“, sagt Nöttingens neuer Trainer Marcus Wenninger. Für ihn ist es das erste Pokalfinale seiner Karriere und er freut sich sehr darauf. „Hoffentlich nicht das Letzte“, lächelt er. Personell kann der 48-Jährige aus dem Vollen schöpfen. Alle Spieler sind fit. Wer von den Neuzugängen in der Startelf des Oberligisten auftauchen wird, wollte er nicht verraten.
Den SV Waldhof beobachtet hat man im Vorfeld nicht. „Aber wir haben uns schon informiert und wissen, was der Gegner vorhat. Wir müssen uns hauptsächlich um uns selber kümmern“, so Wenninger, der ein 4-2-3-1-System auf dem Platz bevorzugt.
Das sagt Waldhof-Trainer Patrick Glöckner
Waldhofs neuer Coach Patrick Glöckner nimmt die Favoritenrolle an, warnt aber vor Nöttingen: „Das ist ein Endspiel und eine sehr wichtige Partie. Wir wollen unsere beste Leistung abrufen und zeigen, dass wir der Favorit sind. Aber Nöttingen ist ein Gegner, den man nicht im Vorbeilaufen besiegt. Man hat in der Vergangenheit gesehen, dass sie immer für eine Überraschung gut sind.“
Glöckner muss beim ehemaligen Fußball-Bundesligisten einen personellen Umbruch bewerkstelligen. Viele Stammspieler verlie-ßen die „Buwe“, wie sie in Mannheim genannt werden. Vor allem für den Angriff sucht man in der Quadratestadt noch nach Verstärkung. Zuletzt wurde der beim Karlsruher SC aussortierte Marvin Pourie als Neuzugang gehandelt.
Triste Waldhof-Bilanz
Das letzte Pokal-Duell der heutigen Finalpartner fand am 27. März 2019 statt. In der Nöttinger Kleiner-Arena siegte der SV Waldhof im Halbfinale 2018/19 nur knapp mit 1:0, verlor das Finale dann allerdings gegen den Karlsruher SC (Endstand 3:5). Überhaupt ist der SV Waldhof im BFV-Pokal ein gebranntes Kind: Er konnte ihn bisher nur zweimal gewinnen (1998 und 1999) und blamierte sich in der Vergangenheit gerne auch gegen unterklassige Gegner.
Der SC Freiburg wartet auf den Sieger
Der Sieger der Partie in Hoffenheim trifft in der ersten Runde des DFB-Pokals (11. bis 14. September) auf den SC Freiburg. Sollte Nöttingen gewinnen, kann sich Nöttingens Vorsitzender Dirk Steidl vorstellen, wie gegen Schalke 04, Bayern München und Bochum (2013, 2015, 2017) wieder im Karlsruher Wildpark-Stadion zu spie-len. Steidl kann das Spiel heute in Hoffenheim wegen einer Erkrankung nicht live vor Ort sehen. Auch für ihn ist Waldhof „glasklarer Favorit.“
Wegen Corona nur 230 Zuschauer
Mit den Finalisten hat der BFV vereinbart, das stark reduzierte Kartenkontingent nicht in den freien Verkauf zu geben. Nach Corona-Auflagen dürfen 230 Zuschauer ins Stadion. Jeder Finalist erhielt 90 Karten, die unentgeltlich und ausschließlich vereinsintern verteilt werden konnten. Beim FC Nöttingen wurden neben interessierten Mitgliedern auch Sponsoren und Mitglieder der Rentnerband mit Tickets bedacht, wie Spielleiter Adolf Weidlich mitteilt. Der BFV kann 50 Plätze an Sponsoren und Ehrenamtliche vergeben.
Live in der ARD und im Livestream des SWR
Das badischen Pokalfinale findet wieder im Rahmen des Finaltags der Amateure statt. Die ARD überträgt alle 19 Partien in Konferenzen live (Anstoßzeiten 14.45, 16.45 und 17.45 Uhr). Den Finaltag gibt es seit 2016. Das BFV-Pokal-Finale wird auch in einem Live-Stream des SWR übertragen.
Drei Dauerbrenner
Mit Timo Brenner, Riccardo Di Piazza und „Leo“ Neziraj stehen drei Spieler im Kader des FC Nöttingen, die schon beim ersten BFV-Pokalfinale der lilaweißen Vereinshistorie 2010 auf dem Feld standen. Damals verlor man gegen den SV Sandhausen II im Elfmeterschießen.
Mögliche FCN-Aufstellung: Dups – Kranitz, Fuchs, Brenner, Manduzio – Ulusoy, Elfadli - Gür, Hecht-Zirpel, Bilger – De Santis
Schiedsrichter: Nikolai Kimmeyer (TSV Palmbach)
Autor: Martin Mildenberger auf www.pz.news.de vom 21.08.2020