Sa, 14.00 Uhr: SV Stuttgarter Kickers - FCN
FCN zu Gast bei den "Blauen"
Wenn am Samstag (14 Uhr) auf der Waldau im Fußball-Oberliga-Spiel die Stuttgarter Kickers auf den FC Nöttingen treffen, kommt es für die Stuttgarter zum Wiedersehen mit einem Spieler, an den man sich in Degerloch sicherlich nur ungern erinnert.
Bei seinem letzten Gastspiel 2016 im Gazi-Stadion, damals noch im Dress des Chemnitzer FC, schoss Anton Fink in der 87. Minute das 1:0-Siegtor und besiegelte in einer dramatischen Abstiegskonferenz damit den Abstieg der Blauen aus der 3. Liga. "Als ich das Tor schoss, kam zunächst keine Hektik oder so auf, denn zu dem Zeitpunkt reichte den Kickers sogar das Ergebnis", berichtet Anton Fink. Doch dann traf der SV Wehen Wiesbaden gegen den VfB Stuttgart II und zog an den Kickers vorbei. "Dann haben sie natürlich alles nach vorne geworfen", erinnert sich Fink. Doch es reichte nicht mehr für die Stuttgarter.
Absturz in die Oberliga
Im Anschluss ging es für den einstigen Bundesligisten bergab. In der Saison 2017/18 stiegen die Degerlocher von der Regionalliga in die Oberliga ab. Seitdem gelten die Kickers als Aufstiegsfavorit Nummer eins, verpassten aber den Aufstieg Jahr um Jahr teilweise nur um ein Tor. Auch für Anton Fink stehen die Kickers in dieser Saison ganz oben auf der Liste. "Sie sind der haushohe Favorit nicht nur in diesem Spiel, sondern in der ganzen Oberliga."
Anton Fink, Rekordtorschütze der 3. Liga, blieb nach seinem Treffer noch ein Jahr bei den Sachsen und kehrte dann zum in die Drittklassigkeit abgestiegenen Karlsruher SC zurück. Über die Station SSV Ulm kam der heute 35-Jährige vor der Saison zum FC Nöttingen.
Persönlich lief für ihn der Einstand gut. Sowohl im BFV-Pokal gegen den ASV Durlach als auch im ersten Oberliga-Spiel gegen die SG Sonnenhof Großaspach traf der einstige KSC-Stürmer. Trotzdem gingen die beiden Partien verloren. Insbesondere die 2:3-Pokalpleite gegen Landesligist Durlach schmerzt.
Bei der 2:4-Niederlage gegen Großaspach, die der Stuttgarter-Spieler und Ex-Nöttinger Niklas Kolbe live im Stadion verfolgte, sei nicht alles schlecht gewesen, stellt Fink fest. Man habe bis zum Tor die Grundordnung gut halten können, "nur in der Kommunikation untereinander müssen wir uns verbessern", so Fink. Auch Trainer Reinhard Schenker bewertet nach intensiver Analyse des Spiels die Partie als positiv, man habe nur zu viele individuelle Fehler gemacht, "die sich gegen Stuttgart natürlich nicht wieder holen dürfen", meint er.
Erfahrung gefragt
Bei den Stuttgarter Kickers, die mit ihrem Sieg im DFB-Pokal gegen Zweitligist SpVgg Fürth (2:0) und in der Liga gegen Holzhausen (4:0) laut Schenker im "Flow" seien, erwartet der Trainer wieder viele Fans.
Deshalb sagt Schenker vor der Partie. "Ich hoffe, das setzt bei uns Energie frei und keine Ängste. Da kommt es auf die erfahrenen Spieler an, die sowas schon erlebt haben" – wie Anton Fink.
Autor: Marius Gschwendtner, Pforzheimer Zeitung vom 12.08.22