
FCN setzt schon in der Rückrunde auf Schenker und Telle
Frühzeitiger Trainerwechsel
Die bisherigen Co-Trainer übernehmen das Kommando beim Fußball-Oberligisten. Der bisherige Chefcoach Michael Wittwer zieht sich zurück, wird das Team aber weiterhin begleiten.
Früher als erwartet wechselt der FCN sein Personal auf der Trainerbank. Eigentlich hätten erst zur neuen Saison Reinhard Schenker und Metin Telle (beide bisher Co-Trainer) das Kommando beim Fußball-Oberligisten übernehmen sollen. Wie die PZ erfuhr, gibt der jetzige Cheftrainer Michael Wittwer aber schon zur Rückrunde seinen Posten ab. Der Grund für den vorzeitigen Wechsel? „Es war abgesprochen, dass wir zur Winterpause die sportliche Lage bewerten und dann schauen, ob wir schon zur Rückrunde oder erst im Sommer den Wechsel vollziehen“, sagt Michael Wittwer gegenüber der PZ. „Da wir nun nach der Hinrunde über dem Strich stehen und bei einem möglichen Saisonabbruch mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden, vertrauen wir den Jungs und sind der Meinung, dass sie das alleine weitermachen können“, so Wittwer.
Welche Rolle der 54-jährige Ex-Profi künftig beim FCN spielen wird, konnte Dirk Steidl auf Nachfrage der PZ am Dienstag noch nicht sagen. „Da gibt es noch ein paar Dinge zu regeln“, meint der Vereinsvorsitzende. Wittwer selbst – beim FCN weiterhin als Technischer Direktor angestellt – will sich nicht komplett aus dem sportlichen Bereich zurückziehen. „Ich werde nicht mehr bei der täglichen Trainingsarbeit dabei sein, ich soll aber weiterhin die Mannschaft sowie die U23 und auch die Jugendteams mit meiner Erfahrung begleiten“, berichtet Wittwer.
Großer Zeitaufwand
Lust, künftig wieder ein Oberligateam zu trainieren, hat Wittwer aktuell nicht. „Das Tagesgeschäft in diesem Bereich wird immer vielfältiger. Gerade beim FCN muss der Trainer viel machen. Scouting, Spielvorbereitung, Spielanalyse. Das nimmt schon sehr viel Zeit in Anspruch.“ Reinhard Schenker und Metin Telle seien dafür die idealen Coaches für diese künftigen Aufgaben und Herausforderungen beim FC Nöttingen, meint Wittwer. Außerdem hätten sie schon in dieser Saison als Co-Trainergespann viel Verantwortung bei der täglichen Arbeit übernommen, berichtet Dirk Steidl. Als Wittwer etwa während der Runde im Urlaub weilte, betreuten Schenker (Inhaber der A-Lizenz) und Telle (B-Lizenz) die Mannschaft für zwei Spiele in Eigenverantwortung.
Der Draht zur Mannschaft ist auf alle Fälle da. Das erste Mal als Cheftrainergespann werden Schenker und Telle am Sonntag, 16. Januar, vor das Team treten. Dann beginnt die Vorbereitung auf die Rückrunde. Der FCN ist mit 26 Punkten aktuell Tabellen-13. Der Vorsprung auf den ersten möglichen Abstiegsplatz beträgt allerdings nur einen Punkt.
Glaube an Fortsetzung
Trotz der weiterhin angespannten Corona-Lage glaubt Wittwer, dass die Oberliga-Saison zu Ende gespielt wird. Und er hofft natürlich auch mit Zuschauer. „Alles andere wäre für die meisten Vereine fatal“, sagt Wittwer. Außerdem dürfe man die Menschen, die geimpft oder genesen sind und sich auch an die Corona-Regeln halten, nicht weiter einschränken. Wittwer: „Irgendwann muss man ihnen auch mal wieder freien Lauf lassen, sonst fragen die sich auch: Warum mache ich das eigentlich alles?“
Autor: Dominique Jahn, Pforzheimer Zeitung vom 05.01.2022