Rein in die Rückrunde
FCN will in Reutlingen einen guten Start hinlegen
So richtig aufarbeiten konnte Michael Wittwer die 1:7-Klatsche gegen Freiberg mit seiner Mannschaft nicht.
Wegen zu vieler angeschlagener und kranker Spieler fiel das Training am Montag aus, am Mittwoch meldeten sich Wittwer und Co-Trainer Reinhard Schenker krank, „Co“ Metin Telle übernahm die Einheit. So hatte ein immer noch kränkelnder Wittwer erst am Donnerstag im Training Zeit, die Fehler beim 1:7 anzusprechen. Doch allzu lange wollte sich der Coach mit der Pleite auch nicht beschäftigen. Der Blick wird nach vorne gerichtet. Am Samstag um 14 Uhr steht das erste Rückrundenspiel in der Fußball-Oberliga beim SSV Reutlingen an.
Der Gastgeber wollte die Partie wegen der verschärften Corona-Lage eigentlich verlegen – der FCN war damit auch einverstanden – doch der Württembergische Fußballverband sah darin keinen triftigen Grund. Sport sei derzeit nicht verboten und man sollte gut daran tun, das Ausüben so lange wie möglich zu ermöglichen, hieß es vom WFV. Also rein in die Rückrunde! „Wir wollen natürlich besser starten als wir es in der Vorrunde getan haben“, sagt Wittwer vor dem Duell gegen den Tabellenneunten, der bislang 29 Punkte geholt hat. Der FCN (26) könnte mit einem Sieg in seinem letzten Spiel des Jahres punktemäßig zum SSV aufschließen und damit auch einen wichtigen Schritt weg von der Abstiegszone machen.
Der Saisonverlauf der beiden Mannschaft ähnelt sich. Nach einem schlechten Start haben sich beide einigermaßen stabilisiert. „Einige Spiele hätten wir nicht verlieren dürfen, schlussendlich war es wichtig, dass wir nach der Vorrunde über dem Strich stehen“, zieht Wittwer ein kurzes Fazit und verweist auf die 50-Prozent-Regelung bei einem möglichen Saisonabbruch wegen Corona.
Die Bilanz gegen den SSV spricht auf alle Fälle für die Nöttinger. Die letzten fünf Partien konnten die Lilahemden gewinnen, in der Hinrunde feierte man einen 2:0-Sieg – damals war noch Marcus Wenninger Coach des FCN. Mit einem erneuten Dreier am Samstag würde man außerdem die bisher bescheidene Auswärtsbilanz (3/1/6) aufpäppeln.
Wer gegen den SSV einsatzfähig ist, entschied sich nach dem Abschlusstraining am Donnerstagabend. Definitiv nicht dabei ist Tolga Ulusoy, der Probleme am Sprunggelenk hat.
Autor: Dominique Jahn, Pforzheimer Zeitung vom 03.12.2021