FCN erkämpft und erspielt sich 1:1 beim SGV Freiberg

FCN bietet dem Überflieger Paroli

Das Spitzenspiel der Fußball-Oberliga zwischen dem Tabellenführer SGV Freiberg und dem Tabellendritten FCN endete 1:1 – verdient, wie fast alle Beteiligten meinten.

Nöttingens Trainer Marcus Wenninger wohnt ja in Freiberg und hatte nach der Partie Gesprächspartner aus beiden Mannschaften, unterhielt sich auch mit neutralen Zuschauern. „Es war ein interessantes und intensives Spiel zweier starker Mannschaften. Summa summarum geht das Resultat in Ordnung“, lautete sein Fazit.

Der langjährige Pforzheimer Dominik Salz hatte die Gastgeber nach 53 Minuten in Führung gebracht, elf Minuten später glich Eray Gür für die Nöttinger aus.

Nicht ohne Stolz verwies Wenninger nach dem Schlusspfiff darauf, dass Freiberg bis zu dieser Partie daheim ohne Punktverlust und Gegentor geblieben war: „Wir haben unter Beweis gestellt, dass wir mit einem Team mithalten können, das scheinbar vorneweg läuft.“

Tätlichkeit des Torhüters?

Es war also eine ausgeglichene Partie, auch wenn der Fußball in der ersten Halbzeit noch unter den starken Regenfällen litt, die vor dem Anpfiff niedergegangen waren und das Spielfeld glitschig machten. Vor der Pause taten sich beide Teams schwer, um zu guten Abschlusssituationen zu kommen. Einen Aufreger gab es aber nach fünf Minuten, als Nöttingens Topscorer Niklas Hecht-Zirpel und Freibergs Sven Burkhardt aneinandergerieten und sich der Freiberger Schlussmann zu einer Aktion hinreißen ließ, die man auch als Tätlichkeit hätte werten können. „Dem Schiedsrichter war es womöglich zu früh für einen Platzverweis“, so Wenninger.

Vor der Pause freuten sich die Gastgeber bei Abseitstoren zu früh, nach der Pause aber zählte es, als Dominik Salz per Kopf die Freiberger Führung erzielte. Umstritten war auch diese Szene, weil Andreas Dups danach liegen blieb. Vergeblich reklamierte der FCN, der Keeper sei unfair angegangen worden.

Die Nöttinger waren kurz geschockt, schlugen dann aber schnell zurück, als Eray Gür mit feiner Leistung ausglich. Danach ging es hin und her. Die größten Aufreger bot die achtminütige Nachspielzeit, in der Freibergs Topstürmer Marco Grüttner eine Großchance liegen ließ und die Gastgeber auch noch vergeblich Elfmeter forderten. „Foul oder nicht? Im Strafraum oder draußen? Ich stehe einfach zu weit weg, um das beurteilen zu können“, gestand Marcus Wenninger ein – Gleiches galt für ihn beim Freiberger Führungstreffer.

In der Schlussphase mussten die Nöttinger auch noch ohne Holger Fuchs auskommen – der Innenverteidiger musste mit einer Platzwunde am Kopf ausgewechselt werden.

Schachzug mit Elfadli

Dennoch überstanden die Gäste das Anrennen der Freiberger schadlos, auch weil ein taktischer Schachzug von Wenninger aufging. Der beorderte bei gegnerischem Ballbesitz Daniel Elfadli aus dem defensiven Mittelfeld als zusätzliche Absicherung zurück in die Innenverteidigung, um den kopfballstarken SGV-Angreifern Salz/Grüttner Paroli zu bieten.

Und so konnte Nöttingens Trainer entspannt sein Fazit ziehen: „Ich bin absolut zufrieden mit unserem Auftreten. Wir haben gezeigt, dass wir nicht zu Unrecht da oben dabei sind“, sagt Marcus Wenninger.

Autor: Udo Koller auf www.pz.news.de vom 04.10.2020