In Sachen Chancenverwertung ist noch Luft nach oben
Beim vierten Punktspiel binnen zwölf Tagen konnte der FCN am Samstagnachmittag vor knapp 350 Zuschauern in der heimischen Kleiner-Arena den ersten Heimsieg der noch jungen Oberligasaison feiern.
Gegen den SV Linx siegten die Lilien souverän mit 3:0. Niklas Hecht-Zirpel, der in den bisherigen Saisonspielen als Torgarant des Oberligisten aus dem Enzkreis galt, tat sich gegen Linx als feinfüßiger Vorbereiter hervor.
Im Vergleich zum 1:4 gegen Göppingen nahm FCN-Coach Marcus Wenninger gleich vier Veränderungen vor. Für Holger Fuchs, Simon Kranitz, Mustafa Uslu und Eray Gür durften diesmal Marco Manduzio, Marlon Radel, Christian Heinrich und Andreas Schiler von Beginn an ran. Vor allem für Radel ein besonderer Moment: Der 19-jährige Innenverteidiger aus der Jugend des SGV Freiberg sammelte gegen Linx seine ersten Spielminuten in der Oberliga von Beginn an. Ein Lob von Trainer Wenninger gab es prompt dazu: „Er hat es sehr souverän gelöst“, würdigte der Übungsleiter seine Leistung.
Feine Bälle
Nicht weniger Anerkennung dürfte Wenninger für seine Offensivkräfte übriggehabt haben. Bereits nach fünf Spielminuten bediente Niklas Hecht-Zirpel den in den Strafraum startenden Cemal Durmus mit einem Traumpass. Durmus wiederum schob den Ball zum 1:0 (5.) ins linke Toreck. Für den 24-jährigen Mittelfeldspieler war es der erste Pflichtspieltreffer im Trikot der Lilien. Bereits sechs Minuten später versuchte sich Hecht-Zirpel abermals als Vorbereiter und bediente diesmal Torjäger Ernesto de Santis mit einem feinen Ball. Auch de Santis nutzte die Gunst der Stunde und erhöhte auf 2:0 (11.). Den Stellenwert Hecht-Zirpels als Dreh- und Angelpunkt des Nöttinger Angriffspiels konstatierte auch de Santis: „So einen Spieler haben wir gebraucht.“
In den Folgeminuten vergab der FCN zahlreiche Möglichkeiten bereits frühzeitig den Sack zuzumachen. Sowohl de Santis (20. und 36.) als auch Hecht-Zirpel (28.) und Andreas Schiler (33.) scheitert an SV-Keeper David Bergmann oder den eigenen Nerven. Jener Bergmann, der zuvor in viele Situationen die Oberhand behielt, unterlief schließlich kurz vor dem Pausenpfiff ein fataler Fehler. Er bedient mit seinem Abwurf den völlig frei stehenden de Santis, der in bester Torjägermanier den Ball ins Tor wuchtete (40.). Ein drittes Mal geschlagen und verletzt am rechten Daumen wurde Torhüter Bergmann nach der Pause durch den Linxer Ersatztorhüter Sinan Süme ersetzt.
Klare Kontrolle
Süme stellte unmittelbar nach dem Seitenwechsel seine Fähigkeiten unter Beweis, als er zunächst einen satten Distanzschuss von Torschütze Cemal Durmus um den Pfosten lenkte (47.) und wenig später einen Freistoß von Niklas Hecht-Zirpel mit einer gekonnten Flugeinlage parierte (56.). Im zweiten Durchgang war es dem FCN ein Leichtes, mittels Ballbesitz und gekonntem Mittelfeld- und Angriffspressing die Offensivbemühung des SV Linx wie schon im ersten Durchgang bereits im Keim zu ersticken. Zwar erklärte auch FCN-Trainer Wenninger, man hätte „schon noch gerne das vierte gemacht“, doch wolle er nicht „das Haar in der Suppe suchen“. Die beiden Torschützen Durmus und de Santis hingegen sprachen es offen an: In Sachen Chancenverwertung ist in Nöttingen immer noch Luft nach oben.
Apropos Luft: Die dürfen die Lila-Weißen nach der zweiten Englischen Woche ein wenig holen, sie müssen erst am kommenden Freitag (19 Uhr) wieder ran – beim Aufsteiger Bruchsal.
Eine Bildergalerie zum Spiel gibt es unter www.pz-news.de
Autor: Johannes Bächle auf www.pz-news.de vom 06.09.2020