
Rumpftruppe schlug beim Tabellenletzten eiskalt zu
Starker FCN gewinnt 4:2 in Baunatal
Dieser Sieg kann wertvoll sein. Diese drei Punkte können am Ende über den Klassenerhalt des FCN in der Fußball-Regionalliga Südwest entscheiden.
Denn das Team von Michael Wittwer hat kurz vor der Winterpause beim Tabellenletzten KSV Baunatal 4:2 (2:1) gewonnen. Noch wertvoller werden die Punkte, wenn man sieht, unter welchen Voraussetzungen sie erkämpft wurden. Die Nöttinger waren stark ersatzgeschwächt nach Hessen gefahren. Acht Spieler fehlten, Mario Hohn und Sascha Walter saßen auf der Bank, obwohl sie zuvor kaum hatten trainieren können. Nicht umsonst sprach Nöttingens Trainer von den „letzten Mohikanern", die die weite Reise angetreten hatten.
Eiskalt zugeschlagen
Doch die Rumpftruppe schlug beim Tabellenletzten eiskalt zu, ließ sich auch vom 0:1-Rückstand durch Tolga Ulusoy (22.) nicht schocken. Marc Schneckenberger (36., 61.), Timo Brenner (44.) und Thorben Schmidt (81.) drehten die Partie, Jan Niklas Hanske (63.) verkürzte zwischenzeitlich noch einmal für die Gastgeber.
„Wir haben mehr fürs Spiel getan", bucht Michael Wittwer den Erfolg in der Rubrik „verdient" ab. Dabei war der erste gefährliche Torschuss der Gastgeber gleich im Nöttinger Netz gelandet. Nach einer Standardsituation bekam die FCN-Abwehr den Ball nicht weit genug weg und Ulusoy jagte das Leder aus 18 Metern volley unter die Torlatte (22).
Je länger aber die Partie dauerte, desto stärker wurden die Lila-Weißen. Und sie spielten ihre Tore auch schön heraus. Erst ging es über die rechte Seite mit Riccardo Di Piazza und André Fliess – den Schuss von Leo Neziraj konnte Baunatals Keeper Niklas Hartmann zwar parieren, gegen den Nachschuss von Schneckenberger war er aber machtlos (36.). Das 2:1 wurde dann über links vorbereitet, Brenner nahm die Hereinnahme schön mit der Brust mit und vollstreckte (44.).
Mustergültiger Konter
Rund um die Halbzeitpause hatten Fliess und Mario Bilger zwei Großchancen, schnell auf 3:1 zu erhöhen. Das machte dann aber erst Schneckenberger bei einem mustergültigen Konter, als er von Fliess bedient wurde (61.).
„Danach dachten wir, wir haben die Sache im Griff", berichtet Wittwer. Der Rückschlag folgte aber auf dem Fuß. Baunatal war erneut nach einer Standardsituation erfolgreich. FCN-Keeper Robin Kraski wehrte den ersten Schussversuch noch ab, konnte aber den Nachschuss von Jan Niklas Hanske nicht halten (63.).
Jetzt hieß es für die Nöttinger noch einmal bangen. Baunatal machte Druck, schwächte sich dann aber selbst, als Daniel Borgardt den durchgebrochenen Bilger foulte und die Ampelkarte sah (78.). Nur drei Minuten später machte Thorben Schmidt nach Zuspiel von Di Piazza mit seinem Treffer zum 4:2 alles klar. Und Michael Wittwer war froh, dass die weite Reise, die er mit seiner Rumpftruppe angetreten hatte, so erfolgreich endete.
(Autor: Udo Koller, www.pz.news,de vom 30.11.14)