„Wir hätten einen perfekten Tag gebraucht, um dieses Spiel zu gewinnen“, sagte Kapitän Timo Brenner
Pokal-K.o. nach neun Minuten Blackout
„Wir hätten einen perfekten Tag gebraucht, um dieses Spiel zu gewinnen“, sagte Kapitän Timo Brenner nach der 1:4 (0:0)-Niederlage des FCN im BFV-Pokalfinale gegen den SV Waldhof Mannheim. Und diesen perfekten Tag hatten sie nicht, die Lilaweißen aus Remchingen, in ihrem achten Pokalendspiel seit 2010.
Dabei hielt der Oberligist am Samstag im Hoffenheimer Dietmar-Hopp-Stadion, in dem starke Corona-Hygieneregeln einzuhalten waren, gegen den Drittligisten eine Stunde lang ordentlich mit.
Doch zwischen der 58. und 67. Minute brachen alle Dämme in der Nöttinger Defensive. Dreimal Dominik Martinovic (58., 65., 67. Minute) und dazwischen Marcel Costly (63.) zerstören die Träume des Außenseiters, zum fünften Mal in die erste Runde des DFB-Pokals einzuziehen. Darauf freuen sich jetzt die „Buwe“ aus Mannheim die am zweiten September-Wochenende den Erstligisten SC Freiburg mit Kult-Trainer Christian Streich empfangen.
Nachdem sich der kurze, aber heftige Angriffs-Wirbelsturm des SV Waldhof gelegt hatte, glückt Nöttingen nach feinem Zuspiel von Tolga Ulusoy durch Ernesto de Santis das 1:4 (69.). Mehr war nicht drin für die tapferen Nöttinger, die sich an diesem Finaltag der Amateure, der wieder live im Ersten übertragen wurde, aber ordentlichverkauften.
So sah das auch Marcus Wenninger. „Das 1:0 war ausschlaggebend dann waren wir fünf, sechs Minuten nicht sortiert. Der Wald-hof hat das dann auch super gemacht“, lobte Nöttingens Trainer den Gegner. Als Trostpflaster kann sich der Verein als Finalverlierer über eine Prämie von 15 000 Euro und jede Menge Freibier vom Pokalsponsor Rothaus freuen.
Frust trotz guter Leistung
Nöttingen, das mit der selben Aufstellung startete, wie beim jüngsten 3:0-Sieg im laufenden BFV-Pokal gegen Alemannia Wilferdingen, verteidigte eine Stunde lang geschickt. Früh wurde der Gegner schon in dessen Hälfte mit aggressivem Pressing unter Druck gesetzt. Dennoch kam der Waldhof, der wie Nöttingen in einer 4-2-3-1-Formation auflief, zu Gelegenheiten, die aber der an diesem Tage überragende Andreas Dups im FCN-Kasten zunächst zunichte machte. So rettete er zweimal in höchster Not gegen Onur Ünlücifci (16, 18.). Famos auch seine Glanzparaden gegen Arianit Ferati in der 43. Minute, als er dessen Kopfball und den Nachschuss parierte. Herausragend auch Dups‘ Parade in der 84. Minute, als er gegen den völlig frei vor ihm stehenden Emmanuel Kouadio das 1:5 verhinderte. Dennoch war der Keeper frustriert: „Wir haben eine super erste Halbzeit gespielt, und dann klingelt es in neun Minuten vier Mal. Ich bin enttäuscht, denn wir haben alles reingehauen.“
"Sehr schwere Spiele"
Nöttingens Kapitän Timo Brenner, der seit 2009 für den Verein spielt, hat alle acht Verbandspokal-Endspiele für die Lilaweißen mitgemacht. „Das sind immer sehr schwere Spiele. Heute haben wir nach dem 0:1 das 0:2 einfach zu früh bekommen. Der SV Waldhof war dann eiskalt und hat seine Qualitäten auf den Platz gebracht“, so der 30-Jährige Innenverteidiger.
Durch das Pokalfinale verpasste Nöttingen den ersten Spieltag in der Oberliga Baden-Württemberg. Die Partie beim FCA Walldorf II wird am Mittwoch (19.00 Uhr) nachgeholt. Heimpremiere in der Kleiner Arena ist für die Lilaweißen am Samstag gegen die Neckarsulmer Sport Union (15.30 Uhr). „Wir wollen sechs Punkte aus diesen Spielen. Meine Mannschaft will die Pokalniederlage im Ligaalltag vergessen machen“, kündigte Marcus Wenninger an.
Autor: Martin Mildenberger auf www.pz-news.de vom 24.08.2020
