Im FUSSBALL.DE-Interview spricht der Rückkehrer über den Finaltag und seine Verbundenheit zum Verein
Niklas Hecht-Zirpel: "Der FCN ist mein Zuhause."
Niklas Hecht-Zirpel ist nach drei Jahren beim Südwest-Regionalligisten Kickers Offenbach zurück bei seinem Heimatverein FC Nöttingen in der Oberliga Baden-Württemberg.
Mit Nöttingen kann der 26-Jährige direkt Großes erreichen - am Finaltag der Amateure am 22. August in den DFB-Pokal einziehen und damit in der ersten Runde gegen den Bundesligisten SC Freiburg antreten. Im FUSSBALL.DE-Interview spricht der Rückkehrer über den Finaltag und seine Verbundenheit zum Verein.
FUSSBALL.DE: Nach drei Jahren in Offenbach sind Sie zu Ihrem Heimatverein FC Nöttingen zurückgekehrt. Warum haben Sie sich so entschieden, Herr Hecht-Zirpel?
Niklas Hecht-Zirpel: Es war immer nur eine Frage der Zeit, bis ich wieder zurückkomme. Der FC Nöttingen ist mein Zuhause. Dort wurde ich ausgebildet und habe bereits fünf Jahre für die erste Mannschaft gespielt. Der Zeitpunkt für die Rückkehr war jetzt perfekt. Beim OFC kam ich immer weniger zum Einsatz und das Nöttinger Trainerteam hat sich sehr um mich bemüht. Ich bin glücklich, wieder in der Heimat zu sein.
Mit Ex-Bundesligist Kickers Offenbach spielten Sie drei Jahre in der Regionalliga Südwest. Wie würden Sie diese Erfahrung beschreiben?
"Ich denke schon, dass wir in der Oberliga Baden-Württemberg oben mitspielen können"
Hecht-Zirpel: Es war sehr spannend - sowohl persönlich als auch sportlich. Ich war erstmals von meiner Familie getrennt, habe mich menschlich weiterentwickelt und durfte auf hohem Niveau Fußball spielen. Die drei Jahre in Offenbach waren insgesamt bereichernd und ich bereue es nicht, den Schritt damals gegangen zu sein.
Haben Sie mit der Rückkehr nach Nöttingen mit dem höherklassigen Fußball abgeschlossen?
Hecht-Zirpel: Das kann man so sagen. Ich werde mich neben dem Fußball jetzt wieder mehr meinem Sportmanagement-Studium widmen und meine berufliche Laufbahn vorantreiben. Aber mal sehen: Vielleicht schaffen wir es ja mit Nöttingen, irgendwann in die Regionalliga aufzusteigen. Das wäre klasse.
Ihr Ziel ist also, Nöttingen in die Regionalliga zu schießen?
Hecht-Zirpel: Ein klares Ziel ist das nicht, eher ein Wunsch. Der erste Eindruck von der Mannschaft in unseren ersten Trainingseinheiten war aber schon einmal positiv. Ich denke schon, dass wir in der Oberliga Baden-Württemberg oben mitspielen können.
Ihr erstes Spiel für Nöttingen wird direkt eine besondere Partie. Am Finaltag der Amateure geht es am Samstag, 22. August, im Landespokalendspiel von Baden entweder gegen den Drittligisten SV Waldhof Mannheim oder den Landesligisten ASC Neuenheim um den Einzug in den DFB-Pokal. Wie groß ist die Vorfreude?
Hecht-Zirpel: Da wir uns mitten in der anstrengenden Saisonvorbereitung befinden und das Endspiel noch rund einen Monat entfernt ist, denken wir noch nicht allzu oft an den Finaltag. Das liegt auch daran, dass wir erst am 15. August erfahren werden, gegen wen es geht. Dann treffen Mannheim und Neuenheim im Halbfinale aufeinander. Spätestens danach werden wir das Endspiel bestimmt kaum erwarten können.
Sie könnten sich bereits kurz nach Ihrer Rückkehr in Nöttingen unsterblich machen!
Hecht-Zirpel: Das stimmt. Aber es geht nicht um mich persönlich, sondern um den Teamerfolg. Wir werden alles dafür tun, um uns am Finaltag durchzusetzen und in den DFB-Pokal einzuziehen.
Mal ehrlich: Welchen Gegner hätten Sie lieber - Profiklub Mannheim oder "Underdog" Neuenheim?
Hecht-Zirpel: Einfach wird es definitiv nicht - egal, gegen wen es geht. Aber klar: Gegen Mannheim wären wir natürlich Außenseiter. Ich kenne den SV Waldhof gut, habe mit Offenbach mehrmals in der Regionalliga Südwest gegen Mannheim gespielt. Zwei meiner ehemaligen Teamkollegen beim OFC sind nun für Waldhof am Ball. Gegen sie zu gewinnen, wäre für mich sicher noch einmal eine Extra-Motivation. Sollte im Halbfinale der ASV Neuenheim für eine Überraschung sorgen, wären wir dagegen in der Favoritenrolle.
Ihr jüngerer Bruder Mathis kickt für die U 23 des FC Nöttingen, Ihr älterer Bruder Lukas ist dort Trainer. War das auch ein Grund für Ihre Rückkehr?
Hecht-Zirpel: Die Nähe zu meiner Familie hat auf jeden Fall eine Rolle gespielt. Mein Elternhaus ist nur 200 Meter vom Stadion entfernt. Neben meinen Brüdern ist auch mein Vater im Verein tätig. Er übernimmt redaktionelle Aufgaben.
Gab es mit Ihren Brüdern früher im Garten heiße Duelle am Ball?
Hecht-Zirpel: Oh ja! Vor allem mit meinem zwei Jahre älteren Bruder Lukas habe ich häufig gekickt. Dabei musste ich mich aber leider meist geschlagen geben. Allerdings fand ich das nicht schlimm. Ich habe mir viel von ihm abschauen können und wurde besser. Ein ganz so schlechter Fußballer bin ich ja dann auch nicht geworden. (lacht)
Autor/-in: Christian Knoth/MSPW
Foto: imago images / HMB-Media