Das schreibt die "Pforzheimer Zeitung" zum Abschied von Michael Wittwer
Wittwer sagt am Saisonende „Servus“
Während der Spielbetrieb auf den Plätzen und in den Sporthallen bedingt durch das Coronavirus ruht, ist bei manchem Verein hinter den Kulissen viel geboten.
Zum Beispiel beim FC Nöttingen, wo eine wichtige Frage für die Zukunftsplanung gefallen ist: Michael Wittwer wird sein Trainer Amt zum Ende der Saison zur Verfügung stellen.
Drei Tage nach dem erneuten Einzug in das Badische Pokalfinale hat der FCN-Coach über seine Zukunft als Trainer des FC Nöttingen selbst entschieden. Zunächst teilte er dem Verein, dann seinem Trainerstab und der Mannschaft mit, dass er zum Saisonende als Chef-Trainer aufhören werde. „Ich hätte es den Spielern gerne im Training gesagt“, so Wittwer zur PZ. Das ging aber nicht, weil die Übungseinheit am Freitag coronabedingt ausgesetzt wurde. Also musste es über die sozialen Netzwerke gehen. „Ich möchte mit meiner Entscheidung den Weg für eine Erneuerung frei machen um einen neuen Impuls, eventuell von außen zu ermöglichen“, so der Wortlaut seiner Nachricht an die Mannschaft.
Die Entscheidung sei schon vor dem Pokal-Halbfinale gereift, sagt der Trainer. Vor allem die 1:6-Niederlage in Ravensburg hatte Wittwer zu schaffen gemacht – es war die dritte Oberliga-Pleite im dritten Spiel im neuen Jahr.
Hintergrund der Entscheidung sind Diskussionen zwischen Verein und Trainer, die schon einige Wochen andern. Dabei ging es um die notwendige sportlichen Neuausrichtung des Teams. Wittwer plädiderte für eine Runderneuerung. „Wir müssen die Kaderzusammenstellung grundlegend ändern“, ist sein Standpunkt. Dabei solle durchaus versucht werden, einen kleinen Stamm von Leistungsträgern zu halten. „Aber wir brauchen auch junges Blut.“ Als ihm aber der Vorsitzende Dirk Steidl erklärt habe, der Verein könne aus wirtschaftlichen Gründen diesen größeren Schnitt nicht machen, habe er sich zum Rückzug entschlossen und über eine Neuausrichtung auf der Trainerposition einen Neubeginn zu ermöglichen. Das war ein Schritt, der Dirk Steidl „höchsten Respekt“ abnötigt, wie er sagt. Die ganze Entscheidung sei „fair, offen, korrekt und ehrlich“ abgelaufen.
Wittwer wird seinem FCN dennoch erhalten bleiben und sich zukünftig neben seiner Festanstellung als Technischer Geschäftsführer auch im sportlichen Bereich weiter engagieren. In welcher Form und Umfang werde sich in den nächsten Wochen, auch in Abstimmung mit dem neuen Chef-Trainer zeigen, heißt es in einer Pressemittlung.
Wer künftig neuer Cheftrainer beim FCN wird, soll zeitnah entschieden werden. „Wir wünschen uns natürlich schnell Klarheit, werden aber nichts überstürzen. Solch eine Entscheidung muss reiflich abgewogen werden“, so Dirk Steidl.
Wer der neue Mann sein wird, ist also offen. Fest steht für Steidl aber, dass es keine interne Lösung geben wird und auch „niemand, der schon mal hier war“, den Job übernehmen wird. Der neue Trainer solle über Oberliga-Erfahrung verfügen, müsse Menschen führen und ein Team zusammenstellen können sowie die im Verein gegebenen Strukturen akzeptieren, so der FCN-Vorsitzende.
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