D. Steidl: „Ich will keinen Streit haben“
FCN verzichtet auf Protest
Turbulent waren die vergangenen Wochen für den FCN – in erster Linie für die Vereinsverantwortlichen des Fußball-Oberligisten.
Lange herrschte Unklarheit darüber, wann das am 6. Dezember ausgefallene Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II nachgeholt wird. Am vergangenen Samstag, bei der 1:6-Pleite gegen die Schwaben nach nur vier Wochen Vorbereitungszeit, kam mit dem Chaos rund um die zwei Gelben Karten statt Gelb-Rot gegen Stuttgarts Jose Enrique Rios Alonso und deren undurchsichtige Zurücknahme (die erste Gelbe Karte wurde Lukas Kiefer zugeordnet/wir berichteten) neuer Ärger hinzu.
Zumindest beim FCN ist man jedoch gewillt, die Wogen zu glätten und wieder Ruhe einkehren zu lassen. Zwar hätte der Verein theoretisch zehn Tage Zeit, gegen die Wertung des Spiels Protest einzulegen. Wie Vorstand Dirk Steidl am Montag auf Nachfrage des Pforzheimer Kurier aber mitteilte, wird der Verein ziemlich sicher auf einen Einspruch verzichten. „Wie es abgelaufen ist und was im Spielberichtsbogen später vermerkt wurde, ist kurios. Aber der Schiedsrichter hat nach dem Spiel gesagt, dass er einen Fehler gemacht und die Rücknahme der ersten Gelben Karte zu spät kommunziert hat. Das sind Menschen mit Sportgeist. Im Sinne des Sports und aufgrund des wirklich nicht alltäglichen Verhaltens des Schiedsrichters, werden wir wohl nichts machen“, sagte Steidl, der Referee Luka Gille (Sinzheim) keinen Vorwurf macht: „Wir machen alle Fehler.“
Was Nöttingens Boss dafür nach wie vor schmerzt, sind die „persönlichen Vorwürfe und Aussagen gegen mich“, die es zuletzt offenbar vor allem in einer Mail von Mitarbeitern des württembergischen Fußball-Verbands (wfv) in der Thematik um das Nachholspiel gab. Selbst der VfB II, berichtet Steidl, habe ihn am vergangenen Dienstag im Beisein des Aufsichtsrats-Vorsitzenden Jürgen Steimle angerufen und mitgeteilt, dass beim wfv in der Debatte nicht alles richtig verstanden worden sei. „Ich habe mich nur gewehrt, weil ich das Verfahren, wie es zum Nachholtermin kam, grenzwertig finde und nach den nun wohl vom wfv falsch verstandenen Aussagen nicht noch einmal gefragt wurde. So hätte viel Ärger und Frust vermieden werden können“, so Steidl. Am Ende sei dies jedoch zu Lasten des FC Nöttingen ausgelegt worden. Der FCN-Gesamt-Geschäftsführer hätte sich darüber gefreut, wenn auch vom Verband das Signal gekommen wäre: „Das war von uns jetzt nicht ganz so gelungen.“ Steidl weiter: „Alle dürfen Fehler machen. Wir haben nie die Unwahrheit gesagt. Aber zu behaupten, so und so ist es, nur weil eine Partei etwas anderes sagt, das halte ich für problematisch.“
Für den FCN geht es in der Liga erst am 28. Februar weiter. Bis dahin soll ein wenig Ruhe einkehren. „Ich will keinen Streit haben“, betont Steidl.
(Quelle: Frank Seyen, Pforzheimer Kurier vom 18.02.2020)