Unsichere Rechtslage und hohe Kosten
FCN verzichtet auf Berufung
Der FCN wird nach Abwägung aller Sachverhalte und nach juristischer Rücksprache auf eine Berufung gegen die Spielwertung der Partie FSV 08 Bietigheim-Bissingen gg. den FCN vom 08.10.21 aus Kostengründen und einer unsicheren Rechtslage verzichten.
Es ist wohl nicht nur für den FCN, sondern auch für viele Fußballer eine neue Erkenntnis, dass man ein Fußballspiel auch völlig straffrei mit zwölf gegen elf spielen darf. Was war passiert? Bereits während der intensiven Partie beim FSV Bissingen wurde bekannt, dass der Gastgeber in einer für den FCN spielentscheidenden Phase mit zwölf anstatt der im Fußball erlaubten elf Spieler agierte. Unmittelbar nach dem Spiel erkundigte sich die FCN-Vereinsführung bei einigen Funktionären über mögliche Konsequenzen in dieser Causa. Vor allem die in dieser Situation entstandene und aus FCN-Sicht völlig überzogene rote Karte gegen Jimmy Marton erregte die FCN-Gemüter. Die Antwort war eindeutig. Es gingen beim FCN sogar WhatsApp-Glückwünsche für drei Punkte von hochrangigen Fußball-Funktionären ein. Aufgrund dessen legte der FCN Einspruch gegen die Spielwertung ein.
Dieser wurde nun von der zuständigen Sportgerichtsbarkeit als „unbegründet“ zurückgewiesen. Da dies im Vorfeld bereits erwartet wurde, war klar besprochen, dass der FCN gegen das Urteil Berufung einlegen würde. Hierzu wurde das Urteil einer renommierten Kanzlei übergeben, die sich auf Sportrecht/Verbandsrecht spezialisiert hat. Nach Abwägung aller relevanten Sachverhalte wäre die Weiterführung des Verfahrens mit Kosten von mehreren tausenden Euro sowie einer sehr schwierigen und intensiven Beweisführung verbunden.
Zum Beispiel sagte das Schiedsrichtergespann auf Nachfrage aus, dass sie den 12. Spieler sofort nach der Ausführung bemerkten, die Situation aber deshalb nicht unterbrochen wurde, da der Spieler nicht aktiv in das Spiel eingegriffen hätte. Alle, die sich am „Tatort-Außenlinie“ in dieser Situation befanden wissen, dass erst nach der Unterbrechung das SR-Gespann von Cheftrainer Michael Wittwer auf diesen Sachverhalt aufmerksam gemacht wurde. So ist es auch eindeutig auf dem Video zu hören. Dieses jedoch vor dem Sportgericht zu beweisen, würde schwierig werden. Am Ende ist wieder einmal zu erwarten, dass dem Schiedsrichter doch mehr geglaubt wird als allen anderen. Auch die Frage, wann ein Spieler maßgeblich ins Spiel eingegriffen hat, wird nicht leicht zu klären sein. Greift er ins Spiel erst ein, wenn er den Ball berührt hat oder greift er aktiv ins Spielgeschehen ein, wenn er den Einwurf verteidigt, indem er den Ballempfänger zustellt (wie in Bietigheim geschehen)????????
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass es ohne große Strafen möglich ist mit zwölf Spielern zu spielen. Dies bedeutet, dass wenn man während des Spiels bei einem Konter von der Auswechselbank einen weiteren Spieler bringt, der den Angriff stoppt, es nur einen Freistoß und eine gelbe Karte gibt. Und wenn man sich dann dagegen beschwert, gibt es noch Gebühren in Höhe von 135 Euro zu bezahlen.