Di. 03.10. um 14:00 Uhr: 1.CfR Pforzheim - FCN

Hoffen auf Wende im Derby

Gibt es am Tag der deutschen Einheit (03.10. um 14:00 Uhr) wieder ein Spektakel oder wird das Derby in der Fußball-Oberliga Baden Württemberg zwischen dem 1.CfR Pforzheim und dem FC Nöttingen zu einer einseitigen Partie ?

Auf alle Fälle wird die Kramski-Arena voll sein, da der CfR an dem Tag auch die Endrunde der 1. Inklusiven Fußballliga Nordschwarzwald austrägt. Die PZ beantwortet alles Wichtige vor dem Fußballerleckerbissen am 3. Oktober ab 14 Uhr im Brötzinger Tal:

Der CfR mischt in der Oberliga oben mit, der FC Nöttingen steckt im Abstiegskampf– ist die Favoritenrolle klar verteilt?

Könnte man meinen. Der CfR gehört zu den Meisterschaftsfavoriten – auch wenn man am Freitag das Topspiel bei der SG Sonnenhof Großaspach mit 0:2 verlor. Im CfR-Lager strotzt man trotzdem vor Selbstvertrauen, doch man weiß auch, dass Derbys bekanntlich ihre eigenen Gesetze haben. „An solch einem Tag entscheidet auch schon mal die Tagesform“, sagt Sani Murati vom CfR-Trainderduo. Die bisherigen Ergebnisse in dieser Saison sprechen aber klar für den Gastgeber. Vor allem in der heimischen Kramski-Arena drehten die Pforzheimer ordentlich auf und schossen ihre Gegner teils „zu Null“ aus dem Stadion: 4:0 gegen Reutlingen, 5:0 gegen VfR Mannheim, 5:0 gegen Hollenbach.

Die Nöttinger hingegen tun sich nach dem Umbruch weiterhin schwer. Allerdings hatte das Team um Neu-Trainer Dirk Rohde auch mit großem Verletzungspech zu kämpfen. Teils verlor man auch unglücklich. Nichtsdestotrotz geht es für den FCN in dieser Runde gegen den Abstieg, der CfR hingegen spielt um den Aufstieg.

Wie lautet die Derby-Bilanz?

Die spricht immer noch für die Nöttinger. Von den vergangenen elf Duellen gewann der FCN vier. Fünf Mal gab es ein Unentschieden. Nur zwei Mal ging der CfR als Sieger vom Platz – und das jeweils auswärts.

„Es wird also Zeit, dass wir auch mal in unserem Stadion gewinnen“, sagt Sani Murati.

Wie gingen die Derbys in der vergangenen Saison aus?

Vorteil Nöttingen hieß es quasi nach einem FCN-Sieg und einem Unentschieden.

Beim Hinspiel in Nöttingen vor 1018 Zuschauern schlug Jimmy Marton zweimal zu (2., 76.), Niklas Hecht-Zirpel traf zur 3:0-Führung für das Team, das damals von Michael Fuchs trainiert wurde. Die Aufholjagd des CfR kam zu spät. Stanley Ratifo (84.) und Maurizio Macorig (90.+5) konnten nur noch zum 3:2-Endstand verkürzen.

Das Rückspiel im Brötzinger Tal verfolgten dann 1570 Zuschauer. Sie sahen eine nicht ganz so unterhaltsame Partie im Regen, die 2:2 endete. Konstantinos Markopoulos traf zur CfR-Führung (9.) und sah danach in der 26. Minute die Gelb-Rote-Karte. Ernesto de Santis (13.) und Lippert (41.) brachten die Gäste – damals unter Trainer Michael Wittwer – dann in Front, Tim Schwaiger (46.) rettete dem CfR noch einen Punkt.

„Ich wünsche mir, dass wir mal ein Spiel mit elf Mann zu Ende bringen“, sagt CfR-Sportvorstand Torsten Heinemann und spricht damit die Platzverweise seines Teams in den vergangenen Jahren an.

Was sagen die Trainer?

CfR-Coach Alexander Freygang: „Wir haben daheim noch kein Derby gewonnen, deshalb wird es endlich Zeit. Allerdings müssen wir dafür mehr Wille und Leidenschaft zeigen, was wir gegen Großaspach nicht getan haben. Unterschätzen dürfen wir Nöttingen nicht. Ein Dreier wäre zudem wichtig, um wieder den Anschluss an die Tabellenspitze zu haben.“

FCN-Trainer Dirk Rohde: „Ich habe der Mannschaft gesagt, dass man nach einem Tiefschlag, wenn man ein vermeintliches Sechs-Punkte-Spiel verloren hat, wieder aufstehen muss. Für das Derby haben wir zur Vorbereitung nur eine Einheit am Montag. Generell wäre eine ganze Woche besser, auch um zu regenerieren. Aber es ist ein Derby, da kommen 1000 Zuschauer. Wir freuen uns richtig drauf.“

Mit wie vielen Zuschauern rechnet der CfR?

Dienstag, 3. Oktober, Feiertag, 14 Uhr – beste Zeit also, um einen schönen Fußballnachmittag in der Kramski-Arena zu verbringen. Der CfR hofft auf viele Zuschauer. 2000 könnten es sein, zumal die Inklusionsabteilung des CfR ab dem Vormittag die Finalrunde in der 1. IFL, neugegründete Inklusive Fußballliga Nordschwarzwald, austrägt.

Welches Derby wird für immer in Erinnerung bleiben?

Ganz klar das 4:4 am 9. April 2015 in Nöttingen. „Dramatisch! Denkwürdig! Sensationelle“, titelte die „Pforzheimer Zeitung“ nach dem Spektakel. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit fielen beim Spiel in Nöttingen zwei Treffer, der CfR führte 4:1, kassierte dann zwei Platzverweise und rettete am Schluss noch ein 4:4. Unvergessen Niklas Hecht-Zirpels Phantomtor. Der Freistoß des FCN-Angreifers segelte über die Latte, fand aber durch ein Loch im Netz ins Tor. Mal sehen, was am Dienstag in der Kramski-Arena abgeht.

Autor: Dominique Jahn (Pforzheimer Zeitung) vom 01.10.2023

Foto: M.Ripberger (PZ-Archv)