Raus mit Applaus: FCN verabschiedet sich aus der Regionalliga
T. Brenner: „Wir sind erhobenen Hauptes abgestiegen.“
Noch einmal Regionalliga spielen, noch einmal eine gute Leistung abrufen: Absteiger FC Nöttingen hat sich würdig aus der vierthöchsten Klasse verabschiedet. Beim 4:0 (0:0) gegen den 1. FC Kaiserslautern II zeigte die Mannschaft, dass ihr Aufstieg vor einem Jahr kein Zufall war. „Wir haben gezeigt, wir können es“, blickte Michael Schürg nach einer Saison mit Höhen und Tiefen zurück. Und Kapitän Timo Brenner bilanzierte: „Wir sind erhobenen Hauptes abgestiegen.“
Dass es für den Gegner aus Kaiserslautern am letzten Spieltag noch um eine kleine Chance auf den Klassenerhalt ging, war am Samstag im Nöttinger Panoramastadion nicht zu sehen. Eine Halbzeit wehrte sich die junge Mannschaft aus der Pfalz, dann wurden die Gäste regelrecht überrollt. Am Ende sah FCK-Coach Hans-Werner Moser, ein langjähriger Fußballprofi in Kaiserslautern, den Sieg der Gastgeber auch in der Höhe als verdient an und sprach mit Blick auf seine Elf von einer „beschämenden Leistung“. Dass es angesichts der Ergebnisse der Konkurrenz auch mit einem Sieg nicht mehr zum Klassenerhalt gereicht hätte, war nur ein kleiner Trost für die Reserve des Zweitligisten.
Tatsächlich hielten die Gäste die Partie eine Halbzeit offen und hatten beim Pfostenschuss von Christian Kühlwetter (11.) die beste Chance. Die insgesamt größere Zahl vielversprechender Möglichkeiten hatten aber schon vor der Pause die Nöttinger. Und als Michael Schürg dann sechs Minuten nach dem Seitenwechsel im Laufduell mit Lauterns starkem Bernard Kyere zu Boden ging und der Schiedsrichter auf den Elfmeterpunkt zeigte, war der Bann gebrochen. Reinhard Schenker verwandelte den Strafstoß sicher. Danach setzte Claudio Bellanave einen 18-Meter-Freistoß über die Mauer zum 2:0 (69.) ins Netz.
Die restlichen Tore bereitete Eray Gür mit herrlichen Sololäufen über die rechte Seite vor, die Treffer durften sich Bellanave (78.) und der eingewechselte Niklas Hecht-Zirpel (90.) gutschreiben lassen.
Hatte FCK-Keeper Jan-Ole Sievers in einigen Situationen nicht noch gut reagiert, hätte es für die Gäste noch schlimmer kommen können.
Wer gedacht hätte, Nöttingen würde sich für das Pokalfinale am Donnerstag gegen die SGK Heidelberg schonen, sah sich getäuscht. Trainer Dubravko Kolinger nutzte sein Wechselkontingent voll aus, um einige Spieler verschnaufen zu lassen. Nach der Partie war der Trainer angesichts des „versöhnlichen Saisonabschlusses“ milde gestimmt. „Die Spieler sollen jetzt einfach den Tag genießen. Heute dürfen sie feiern und ein bisschen was trinken“, so der Trainer. Auf das Pokalfinale werde man sich dann ab dem heutigen Montag gebührend vorbereiten.