Hochsicherheitsspiel mit vielen Geschichten
Freiberg empfängt Offenbach in der Kleiner Arena
Da mit einer für Regionalligaverhältnisse hohen Anzahl an Gästefans gerechnet wird, muss der Oberliga-Meister der vergangenen Saison auf die Spielstätte in Nöttingen zurückgreifen.
Der Sportliche Leiter Marco Grüttner bedauert im Gespräch mit der "Stuttgarter Zeitung" diesen Umstand.
"Es ist schade, dass wir gegen den OFC nicht daheim spielen können, sondern gegen den wohl attraktivsten Gegner der Liga ausweichen müssen."
Marco Grüttner, Ex-Profi und Sportlicher Leiter des SGV Freiberg, im Gespräch mit der "Stuttgarter Zeitung"
Zwar liegt bei der Polizei Pforzheim keine konkreten Erkenntnisse über spezielle Störgruppen aus Offenbach oder eine explizite Gefährdung vor, dennoch werde man in Zusammenarbeit mit dem Verein mit einem verstärkten Aufgebot vor Ort sein, so eine Polizeisprecherin auf PZ-Anfrage.
Rückkehr an Schicksalsort
Nun kehrt der SGV also an den Ort zurück, der sie erst in diese Lage gebracht hat. Denn am letzten Spieltag der Oberliga-Saison 2021/22 machten die Freiberger beim Spiel gegen den FC Nöttingen (2:1) in letzter Sekunde die Meisterschaft und den Aufstieg klar. Dort sei laut FCN-Vorstand Dirk Steidl aus alten Zeiten noch alles vorhanden. Bereits mehrfach spielten die Nöttinger in der Regionalliga, zuletzt in der Saison 2016/17.
Man helfe dem SGV gern aus, so Steidl. Er geht davon aus, dass es – zumindest in der Hinrunde – das einzige Spiel sein werde, das Freiberg ins gut 70 Kilometer entfernte Nöttingen verlegen wird. Ein Wiedersehen in Nöttingen wird es wahrscheinlich dann wieder gegen SSV Ulm Anfang April geben.
Erinnerungen für Niklas Hecht-Zirpel
Für einen aktuellen Nöttinger wird die Partie Freiberg gegen Offenbach auch ein Wiedersehen mit dem alten Verein werden. In drei Jahre lief Niklas Hecht-Zirpel 48 Mal für die Kickers auf. Er erinnert sich gern an die Zeit zurück, auch wenn nur noch wenige, mit denen er damals zu tun hatte, im Verein sind. "Es wurde quasi alles ausgetauscht, was da war", erzählt er.
Vor allem von der Stimmung im Stadion auf dem Biberer Berg schwärmt der Mittelfeldspieler. "Die Fans stehen auf der Gegentribüne, deshalb ist gefühlt überall Stimmung, nicht nur hinter einem Tor", berichtet er. Der DFB-Pokalsieger aus der Saison 1970 hatte in der vergangenen Runde einen Zuschauerschnitt von 5.317 Besuchern, auch weil die Fans ihr Team zahlreich in der Fremde anfeuern. Niklas Hecht-Zirpel spielte für drei Saisons in Offenbach. Ob er sich das Spiel in seiner Heimat Nöttingen anschaut ist noch unsicher.
Ob Hecht-Zirpel sich die Partie gegen Freiberg in der Kleiner Arena anschaut, weiß er noch nicht. "Ich hab aus Offenbach aber schon einige Nachrichten bekommen", erzählt der 29-Jährige. Da er mit dem FC Nöttingen bereits Freitagabend gegen Bietigheim-Bissingen (19 Uhr) antritt, überlegt Hecht-Zirpel, seinen ehemaligen Mitspieler Tobias Müller in Paderborn zu besuchen. Der SC Paderborn trifft am Samstag (13 Uhr) auf Müllers Ex-Club SC Magdeburg.
Autor: Marius Gschwendtner, Pforzheimer Zeitung vom 02.09.2022